[Rezension] Superbusen – Paula Irmschler
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Gisela zieht nach Chemnitz, um neu anzufangen. Die Stadt ist für die Anfang zwanzigjährige ein Versprechen. Endlich studieren, sich finden, weg von der Familie und all den anderen Menschen, die sie nicht versteht und die sie nicht verstehen.
Ihren Körper und ihre Gedanken aber nimmt sie mit. Doch in Chemnitz gibt es die Freundinnen, die die Welt nicht so akzeptieren wollen wie sie ist.
Zusammen gehen sie auf Demonstrationen, betrinken sich, versuchen, über die Runden zu kommen und gründen eine Band: Superbusen. Bei ihren Konzerten entdecken sie das erste Mal das Konstrukt Ost und West, was sie als Frauen zusammenhält und trennt und die Macht der Musik.
Inhaltsangabe – Superbusen
Das Buch wurde mir freundlicherweise vom Ullstein Verlag direkt zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür.
In diesem Titel geht es in erster Linie um Gisela, die jetzt wieder in Chemnitz ist um zu studieren. Allerdings bleibt es nicht nur beim Studieren, denn ihr Leben ist gefüllt mit alten Erinnerungen, alten Bekannten und Orte die sie vielleicht lieber gemieden hätte.
Dennoch schafft sie es recht schnell sich wieder an die alte Umgebung zu gewöhnen und macht mit ihren Freunden Chemnitz unsicher. Was darin mündet, dass die Frauen Clique beschließt eine Band zu gründen – Superbusen – und damit mehr oder minder erfolgreich auf Tour zu gehen.
Was sie dabei erleben und ob das Tourleben so rosig ist wie man vielleicht denken mag müsst ihr dann schon selber rausfinden.
Zum ersten Mal von dem Roman gehört hatte ich eher zufälig und zwar bei einem „LBM-Ersatztreffen“ hier in Chemnitz in der Universitas Buchhandlung. Es wurden dort diverse Indie-Romane vorgestellt von denen man vielleicht doch eher weniger gehört hatte. Und dabei war eben auch „Superbusen“.
Angesprochen hat mich das ganze natürlich weil es hier um Chemnitz geht und ich auch hier wohne. Noch dazu hab ich aktuell eine Vorliebe für diese Art von Genre.
Die Geschichte strotzt nur so vor Referenzen und Anspielungen. Gefühlt auf jeder Seite findet man sich an einem Ort wieder an dem man entweder schon mal war oder den man zumindest gut kennt (jedenfalls als Chemnitzer). Es geht vom Lulatsch, durch die Bazillenschleuder, über die Zenti, rüber ins Weltecho.
Das ganze spielt auch zu der Zeit in der hier quasi der große Knall stattfand und Rechte sowie Linke auf die Straße gegangen sind um wegen eines Mordes zu demonstrieren. Ich glaube das Thema sollte leider jedem noch ein Begriff sein.
Dennoch hat mich hier in dem Buch die ganze Thematik und wie damit umgegangen wurde sehr überzeugt. Man braucht auch keine Angst haben, denn es geht hier nicht nur um diese Ereignisse und was genau passiert ist. Vielmehr wird hier das ganze zwar angesprochen aber das Kernthema ist und bleibt die Chemnitzer Kultur und Lebensweisen der Protagonisten darin.
Vielleicht kann man jetzt sagen das man dieses Buch nur lesen und gut finden kann wenn man auch aus Chemnitz kommt, aber ich denke auch nicht Ortsansässige werden ihren Gefallen an diesem Titel finden. Klar zielt einiges darauf hin, da wir hier unsere Ecken kennen und somit das alles noch besser bildlich vor Augen haben. Dennoch kann ich es auch allen Anderen empfehlen die die Stadt einfach mal kennenlernen wollen und auch generell Popkultur sehr schätzen.
Wie ihr jetzt wahrscheinlich schon rausgelesen habt kann ich diesen Roman einfach nur empfehlen. Ich hatte sehr viel Freude beim Lesen und flog quasi nur so durch die Seiten.
Das Ganze hat auch von mir 5 von 5 Sternen bei Goodreads bekommen und ich würde es jederzeit wieder in die Hand nehmen um darin zu lesen.
Erschienen ist das Hardcover am 28. Februar 2020 beim Claassen Verlag der zur Ullstein-Verlags-Gruppe gehört. Das ganze hat 320 Seiten und kostet 20,00€. Es handelt sich hier auch um das Romandebüt von Paula Irmschler.