[BookTalk] „Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen“ von Ava Reed
Hallo ihr Lieben,
heute habe ich wieder einmal einen Booktalk für euch. Für alle die es nicht wissen: ein Booktalk ist weniger eine Rezension, sondern eher ein allgemeines Geblubber über ein Buch. Meist – wie auch in diesem Fall – wenn der Titel mir besonders gut gefallen hat und ich sehr gern und sehr dringend darüber reden möchte.
„I tried so hard, and got so far
„In the End“ – Linkin Park
But, in the end, it doesn’t even matter
I had to fall, to lose it all“
In diesem Post geht es um „Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen“ von der wundervollen Ava Reed.
Sie selbst bezeichnet dieses Buch als ihr persönlichstes, was auch durch ihr Nachwort sehr deutlich wird. Es geht um Leni, welches ein normales Leben führt. Am Anfang des Buches steht sie kurz vor ihrem Schulabschluss und wird mit den üblichen Zukunftsfragen konfrontiert. Was kommt danach? Ausbildung? Studium? In welche Richtung soll es gehen?
Wir alle müssen uns in diesem Alter diese wichtigen Fragen stellen. Denn diese Entscheidung bestimmt in gewisser Weiße unseren weiteren Werdegang.
Doch im Unterbewusstsein belasten Leni diese Fragen so sehr, dass sie Panikattacken entwickelt und nun mit der ständigen Angst lebt, Angst zu haben. Ein Teufelskreis beginnt und sie weiß, dass es so nicht weiter gehen kann. Was Matti – der ganz anders als Leni ist – damit zu tun hat müsst ihr natürlich selber lesen.
Der Titel erschien am 15. Februar 2019 im Ueberreuter Verlag und umfasst 320 Seiten die sich sehr schnell weglesen lassen. Ich habe mir an diesem Tag das Buch gekauft, angefangen und beendet. Und das muss wirklich schon etwas heißen, wenn mich so absolut gar nichts von einem Buch losreißen kann.
Um es schon vorweg zu nehmen: Ich habe dem Buch fünf von fünf Sternen gegeben und als ich es zuklappte, wollte ich es direkt noch einmal anfangen.
Natürlich möchte ich euch erzählen, warum mir das Buch so gut gefallen hat.
Es handelt von Depressionen, von Ängsten und dem damit einhergehenden Teufelskreis aus welchem man sehr schwer nur heraus kommt. Doch – wie wir alle wissen – treffen genau diese Krankheiten immer mehr Menschen in der heutigen Zeit. Denn wir versuchen alles gut zu machen, perfekt zu sein damit wir das erreichen, was von uns verlangt wird. Dabei sei dahingestellt wer von uns etwas verlangt. Oft sind wir es selbst. Genau deshalb finde ich dieses Buch so wichtig. Es behandelt Themen, über die nicht gerne gesprochen werden, aber so unglaublich wichtig sind. Auch für ein jüngeres Publikum.
Machen wir aber mit den offensichtlichen Dingen weiter: Das Buch ist eine Augenweide. Das Cover hat eine wunderschöne Farbe und sticht (mir jedenfalls) sofort ins Auge. Denn das Cover hat keine aufregenden Szenarien abgebildet, sondern einfach nur einen sehr schönen Farbpool und den Titel der Geschichte. Es wirkt sehr verträumt und ist meiner Meinung nach sehr passend zur Thematik.
Ganz besonders bei diesem Buch ist auch, dass die Autorin alle Tagebucheinträge von Leni – welche in ungleichmäßigen Abständen abgedruckt wurden – selbst entworfen und geschrieben (bzw. gelettert) hat. Diese Seiten lockern nicht nur das Buch auf, sie sind ein tolles Stilmittel um das Chaos in Lenis Kopf für den Leser noch begreifbarer machen. Denn ich finde, dass es sehr schwer ist diese Zustände so zu beschreiben, dass der Leser dem folgen kann.
Mein persönliches Highlight war schon die erste Seite des Buches. Als ich es aufschlug, rollten schon die ersten Tränchen an meinem Gesicht herunter und ich schickte meiner Mama direkt ein Foto davon.
Zwar weiß ich nicht, ob diese Einleitungszeilen jedem so nahe gehen wie mir, aber ich fand es einfach wunderschön und ich begann schon auf Seite 1 das Buch zu lieben.
Warum ich das meiner Mama geschickt habe? Weil ich ihr damit zeigen wollte, dass sie wundervoll ist. Wir sind zwei unerbittliche Kämpfer (wenn auch Jeder auf seine eigene Art und Weise) und haben in den letzten Tagen und Wochen einfach viel kämpfen müssen. Wenn man versucht mit aller Kraft ein sehr krankes Familienmitglied zu bestärken und zu retten kann das einen auch an die Grenze der eigenen Kräfte bringen. Aber wir wissen, das man nie aufhören darf zu kämpfen und an bessere Zeiten zu glauben. Deswegen empfand ich, dass diese Worte einfach so passend für uns waren. Deshalb habe ich – wie ich auch schon auf Instagram schrieb – direkt ein bisschen weinen müssen.
Eigentlich habe ich noch sehr viel zu sagen zu diesem Buch, doch das alles wäre zu persönlich und hat hier nicht wirklich was verloren.
Ich möchte nur noch einmal betonen, dass mir dieses Buch und die Geschichte von Leni und Matti viel Kraft gegeben und zugleich mir eine Auszeit aus meinem eigenen Leben ermöglicht hat.
„If they say
„One more light“ – Linkin Park
Who cares if one more light goes out?
In a sky of a million stars
It flickers, flickers
Who cares when someone’s time runs out?
If a moment is all we are
We’re quicker, quicker
Who cares if one more light goes out?
Well I do“
Jahreshighlight 2019